Busse
Das Bus-System des AURATUS, das in der Mischpultbaugruppe integriert ist, bietet zusätzlich zum NEXUS TDM-Bussystem ein eigenes System. Diese Gruppen-, Summen-, Auxiliary- und Matrix-Busse summieren jeweils die Signale der aufgeschalteten Kanäle. Alle Bus-Signale können unbearbeitet über NEXUS ausgegeben werden. Ferner sind für die Busse eigene Kanäle vorgesehen — die Bus-Kanäle —, die eine weitere Signalbearbeitung und Pegeleinstellung der Bus-Signale zulassen.
Monitoring
AURATUS ist mit einem stereofonen und einem 5.1-Abhörweg ausgestattet (5.1 nur in AURATUS-Mehrkanalprojekten). Die Quellenwahl ist für beide Monitorwege frei wählbar, auch NEXUS-Signale können direkt auf den Abhörkanal geschaltet werden. Zum Abhören eines Kanals bietet AURATUS verschiedene Solo- und PFL-Modi. Für PFL ist ein getrennter Stereobus vorgesehen, zusätzlich sind die Funktionen Back-Stop-PFL (Fader-Overpress-Funktion) und priorisiertes PFL möglich. Die Solo-Funktion in AURATUS ist vollständig mehrkanalfähig. Je nach gewählter Konfiguration ist ein bis zu 5.1-kanalig ausgelegter Solo-Bus verfügbar. Außerdem können im System vorhandenen Signale als Abhörquellen dienen: NEXUS Eingänge, Inserts, Kanalausgänge, Mischpult-Busse oder Direktausgänge. Auf Tastenfeldern in der Abhör- und in der Kanalkassette sind die Quellen individuell anwählbar.
Automation
Das AURATUS Mischpultsystem ist mit einer statischen Automation ausgestattet, mit der sich die Audioparameter aller Bearbeitungskanäle speichern und wieder laden lassen. Die aktuellen Parametereinstellungen werden als sogenannte „Snapshots” im aktuellen Projekt abgelegt. Bis zu 99 Snapshots, die sich individuell benennen lassen, können innerhalb eines Projekts verwaltet werden. AURATUS erlaubt darüber hinaus auch die Speicherung von Teil-Snapshots, in denen nur bestimmte Parameter abgelegt sind.
Steuersystem Logic-Control
Die NEXUS Logic-Control ist ein flexibles, programmierbares Logik-System für Schalt- und Steuerfunktionen, die Anwender entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen definieren können. Über Logic-Control können diverse Parameter aus dem NEXUS System abgefragt werden, beispielsweise Koppelpunktschaltungen, Faderstartkontakte, ein- und ausgangsseitige Pegel und die Signalisierung systeminterner Fehlerzustände. Logic-Control kann viele unterschiedliche Ereignisse steuern, beispielsweise die Rotlichtsteuerung, Räuspertasten, Sendeschalter, Leitungspegelüberwachung, automatische Havarie-Schaltungen und Kommandoanlagen. AURATUS verfügt über jeweils 256 Logic-Control-Eingänge und -Ausgänge.
Konferenzschaltung mit Matrix-Bussen
Mit dem Matrix-Bus-System lassen sich komplexe Konferenzschaltungen realisieren. Alle Kommentatoren, die nicht „On Air” sind, können miteinander kommunizieren. Wird einer von ihnen in die laufende Sendung geblendet, wird er automatisch in der Konferenz abgeschaltet. Erst wenn sein Fader geschlossen wird, kann er wieder an der Konferenz teilnehmen. Im AURATUS lassen sich bis zu acht Matrix-Busse individuell konfigurieren.
Offline Editor: AURATUS Konfigurationen ohne Pult
Wer in wechselnden Produktionsumgebungen arbeitet, wird die Offline-Konfigurationsmöglichkeiten des AURATUS sehr schätzen: Sie bringen Zeit- und Kostenvorteile bei Produktionen mit engem Timing, beispielsweise auf dem Ü-Wagen oder bei Live-Events. Mit dem Offline-Editor kann die Konfiguration eines AURATUS schon vorbereitet werden, wenn die Konsole noch gar nicht vor Ort, sondern noch bei einer anderen Produktion im Einsatz ist. Sämtliche Arbeiten wie Kanalzuweisungen, etc. werden in einem Stand-Alone-Editor auf einem PC vorgenommen. Projekte werden dann über SD-Karten ins Pult geladen. Es geht auch anders herum: Projekte werden aus der Konsole importiert und im Offline-Editor weiter bearbeitet.
Spill-Funktion
Um auf einem Mischpult Platz zu sparen, werden Bedienzüge häufig mit mehreren Kanälen belegt. Dann liegt aber nur ein Audiokanal im Vordergrund, die anderen zur Steuergruppe gehörenden Kanäle befinden sich im Hintergrund. Sie sind verkoppelt und werden bei der Bedienung mit gesteuert. Soll nun ein Kanal aus dem Hintergrund korrigiert werden, hilft die Spill-Funktion. Ein Druck auf die Spill-Taste bringt alle Kanäle zur Bearbeitung an die Oberfläche. Nach der Korrektur liegt der Hauptlayer durch erneutes Drücken der Spilltaste wieder im Vordergrund.
Der Vorteil der Spill-Funktion: Das Mischprojekt ist besser strukturiert, der Anwender kann schneller auf alle Signale zugreifen und behält den Überblick, weil er nur im Hauptlayer arbeiten muss - wichtig gerade für den Live-Betrieb. Normalerweise muss die Definition der Layer bei kleinen Digitalpulten sehr gut durchdacht werden. Unsere Spill-Funktion ändert das!
TREM — die virtuelle Kanalerweiterung
Die virtuelle Kanalerweiterung TREM simuliert physisch nicht vorhandene Bedienstreifen mithilfe einer Remote-Software am PC, der via Ethernet an das Pult angeschlossen ist. Sämtliche Mischaufgaben lassen sich über die Software erfüllen. Der Anwender kann wählen, wie groß oder klein die manuell bedienbare Pultoberfläche sein soll: Im Minimalfall genügt eine Fadereinheit mit acht Kanalzügen plus je zwei Drehreglern und drei Tasten über jedem Bedienstreifen. Alles andere kann, sofern sinnvoll und gewünscht, per PC gesteuert werden.
Down-Mix-Matrix
Die eigenständige Down-Mix-Matrix ermöglicht 5.1-Mehrkanalsignale auf ein Stereoformat zu mischen. Die Matrix, deren Ein- und Ausgänge frei im NEXUS System verfügbar sind, kann beispielsweise zur stereofonen Abhörkontrolle einer Mehrkanalmischung dienen oder zum Heruntermischen eines Mehrkanalformates eingesetzt werden. Zur individuellen Anpassung an das Programmmaterial sind die Ein- und Ausgangspegel getrennt einstellbar.
Fernsteuerung durch Steuersysteme.
Verschiedene Funktionen, bspw. die Steuerung im Fader, Mute, Panpot, PFL sowie Faderblenden, lassen sich durch externe Steuersysteme beeinflussen. AURATUS unterstützt einige Protokolle (z.B. von der Firma Ross Video Limited das Ross Audio Protokoll) im Format RS232.