Hightech in historischen Mauern
Das neue Medienzentrum des Schweizer Parlaments erhält eine Tonregie mit AURUS und NEXUS
Zu wenige Arbeitsplätze, veraltete Technik – die Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten im Schweizerischen Parlament, dem so genannten Bundeshaus, waren schlecht. Gleiches galt für die dortigen Produktionsräume der SRG (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft), die für Übertragungen aus dem Bundeshaus verantwortlich zeichnet. Das soll sich ändern: Zurzeit entsteht in unmittelbarer Nähe des Parlamentes ein neues Medienzentrum in historischen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, das Bundesmedienhaus. Nach dessen Fertigstellung (geplant für Mai 2006) werden nicht nur zeitgemäße Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, sondern auch eine neue, zentrale Multimedia-Regie mit AURUS und NEXUS. Von hier aus werden künftig alle Bild- und Tonsignale für die TV-Übertragungen bereitgestellt.
Herzstück der neuen Regie bildet ein AURUS mit 32 Kanalzügen und 80 Audiokanälen bei 64 Bussen in einem Mainframe, der die Erweiterung auf bis zu 48 Kanalzüge zulässt. Ein sternförmiges Netz aus NEXUS STAR und neun Basisgeräten sorgt für die Verteilung von Audio- und Videosignalen zwischen dem Plenarsaal, dem Hauptschaltraum und der Regie. Das Besondere an der Installation: Für die mehrsprachige Schweiz muss der Sendeton in Deutsch, Italienisch, Französisch und Rätoromanisch zur Verfügung stehen. Ähnlich wie bei internationalen Großproduktionen wird auf AURUS daher zunächst ein Programm-Feed oder IT-Ton produziert, bestehend aus der Mischung der Saalmikrofone. Erst anschließend wird der Feed mit den Stimmen der Kommentatoren zum Sendeton ergänzt – in diesem Fall in vier Sprachvarianten. Die vier Kommentatoren werden direkt auf die Tonspuren der Kameras aufgezeichnet, sodass auch für eine nachträgliche Mischung die Synchronität zwischen Ton und Bild gewährleistet bleibt. Eine ideale Voraussetzung für diese Arbeitsweise stellt die SDI-Karte im NEXUS dar: »Mit der XSDI-Karte für NEXUS können Audiosignale aus dem Videosignal ausgelesen, bearbeitet und wieder in das Videosignal eingebettet werden; und zwar ohne jede Verzögerung. Diese Fähigkeit, parallel und in Echtzeit als Embedder und De-Embedder zu arbeiten, ist eine der großen Stärken der XSDI-Karte«, erläutert dazu Sebastian Schmidt, leitender Projektingenieur für dieses Projekt.